Freitag, 7. September 2007
Mein Land
Mein Land ist nicht mein Land,
Weil Ich ein Grundrecht darauf hab,
Es ist in meiner Hand,
Weil Ich mein Leben dafür gab.

Geist und Körper, stark vereint,
Haben schon so manchen Feind zerschmettert,
Und wenn die Sonne blutrot scheint,
Die höchsten Zinnen noch erklettert.

Soldaten hab Ich umgebracht,
Könige am nächsten Tag,
Von einer Schlacht zur nächsten Schlacht,
Und hinter Uns das Land ganz karg.

Tote ließen Wir zurück,
Kinder ließ man laufen,
Nur die Frauen nahm man mit,
Und ließ die Männer darum raufen.

Denn bei einem gut geführten Krieg,
Zählt einzig und allein der Sieg,
Der Einzelne bleibt auf der Strecke,
Ob Er lebt oder verrecke.

Nur in meinem eignen Land,
Reicht ein Streich von meiner Hand,
Die ganze Welt so umzudrehen,
dass Menschen endlich Menschen sehen.

Und ist mein Land auch fern von hier,
Und mit Karten nicht zu finden,
So wird doch einst die menschlich Gier,
Auch dieses Fleckchen Erde binden.

Und in meinem letzten Atemzuge,
Den Ich vom Allmächtigen noch kriege,
Schrei Ich in die leere Welt,
so laut, dass die ganze Welt zerschellt:
„Menschen, seht nicht was ihr seht,
Sondern nur jenes, was dahinter steht!“

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