Freitag, 7. September 2007
Vaters Groll
Wer braucht dich schon, du dummes Kind!
Wen interessiert dein blöd Geschwätz?!
Ich brauch es nicht und nun verschwind,
Bevor ich meine Messer wätz’!

Mit Steinen werfe ich nach dir,
Bist du nicht sogleich gegangen!
Nun bist du immer noch bei Mir!
Pass auf, sonst nehm’ ich dich gefangen!

Was Schlimmres kann dir nicht passieren!
Ermordet von des Vaters Hand!
Ein jeder müsste sich genieren,
Der dich früher gut gekannt.

Doch du willst es nicht erkennen!
Ich bin zum Schlimmsten schon bereit.
An deiner Stelle würd’ ich rennen!
Gegen meinen Groll ist nichts gefeit!

Hinweg mit dir, du sturer Hund!
Die Luger ist schon bei der Hand!
Läufst du jetzt, so bleibst du g’sund,
Ansonsten stehst du an der Wand!

Ich tät’s nicht gern!
Es läg’ mir fern,
Dich zu erschießen,
Doch
Der Tod, mein Bub, so musst du wissen,
War noch vor kurzem Gang und Gebe!
Doch jetzt ist Alles wieder g’schissen!
Ach! Wenn doch noch der Adolf lebe!

Doch so langsam merk’ ich schon,
Dass mein übler Zorn verfliegt.
Das ist wohl eines jeden Vaters Lohn,
Der das Kind im Krieg gekriegt.




Ein lieber Junge warst du immer,
So komm doch her und lass dich blicken!
Doch ich hab keinen blassen Schimmer,
Warum musst du dich verstecken?!

Ist es wegen Mir?
Was hab’ ich dir getan?
So bleib doch endlich hier,
Damit ich’s dir erklären kann!

Verständnislose Jugend,
Die Ich da groß gezogen!
Achtungslos und ohne Tugend,
Hat mich einfach treist betrogen!

Die schönsten Sachen nahm er mit,
Das Schlechte hat er dagelassen!
Verdammter Sauhund! Du Bandit!
Oh! Krieg’ ich dich zu fassen!

Nun ist der Groll erneut erwacht,
Dass hätt’ ich wirklich nicht gedacht!
Ach, ich will und kann das nicht verstehen!
Soll er doch zum Teufel gehen!

Ich seh’ nur noch den Tod vor mir!
Mein echtes Leben läuft grad aus!
Ach! Ich seh’ die Luger hier!
Na! Dann schieß’ ich mir mein Hirn heraus!
Auch für mein Weib ein Augenschmaus!

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